Die vorgeschichtliche Zeit

Diese wird von der Fachlehrerin Frau Johanna Köplinger, Untergrünau 23, in ihrer Hausarbeit zum Lehrfach "Geschichte und Sozialkunde" wie folgt beschrieben:

Um 400 vor Christus errichteten eingewanderte Kelten das Königreich Norikum. Dieser "Staat" erstreckte sich vom Inn bis über den Alpenostrand hinaus, von den Karawanken bis zum Randwall Böhmens.

Im Jahre 15 vor Christus rückten die Römer unter Kaiser Augustus kampflos in das Keltenreich ein. Um die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts änderte Kaiser Claudius den Rechtsstatus Norikums. Aus dem Königreich wurde die Provinz Norikum mit einem römischen Stadthalter.

Ein Hinweis auf menschliche Besiedlung im Mühlviertel liefern auch römische Münzenfunde in einigen Orten. Daraus schließt man, dass zwischen der damaligen Bevölkerung des Mühlviertels und den römischen Märkten Oberösterreichs Handelsbeziehungen bestanden. Im fünften Jahrhundert nach Christus, als ganz Europa im Aufruhr stand, zog sich dann ein Großteil der römischen Bevölkerung über die Alpen nach Süden zurück.

Im folgenden Jahrhundert übernahm der bairische Stamm das Erbe der römischen Provinz Norikum. Zum Teil haben sich die Baiern sogar im südlichen Mühlviertel niedergelassen.

Um 700 nach Christus stießen im östlichen Niederösterreich Baiern und Awaren zusammen, worauf sich die Baiern ins Alpenvorland westlich der Enns zurückziehen mussten. Zur Sicherung der Grenzen und Marken Baierns gegen die Awaren erließ Karl der Große Verfügungen, die auch unser Landesgebiet betreffen. Das heutige Oberösterreich umfasste fünf fränkische Grafschaftsbezirke: den Mattig- und Attergau, den Traungau, das Rotelland, die Riedmark und den Ulsburggau.

Das Rotelland entspricht dem oberen Mühlviertel. Von Urkunden wissen wir, dass im Mühlviertel neben den Baiern auch Slawen siedelten. Krenau und Kanten - beide im Gemeindegebiet von Oepping - gelten als Slawensiedlungen. Bairische Siedler hatten das Mühlviertel nach ihrem Seßhaftwerden bis gegen die böhmische Grenze hin in Kultur genommen. Bereits in urgeschichtlicher Zeit wickelte sich der Salzhandel von Hallstadt nach dem salzarmen Böhmen auf Wegen durch das Mühlviertel ab. Diese Wege waren nach der Landnahme der Baiern zu größerer Bedeutung gelangt. Es ist anzunehmen, dass die Besiedlung des Mühlviertels zu diesen Zeiten nicht unwesentlich gewesen ist. Jede Siedlungswelle im Mühlviertel ging von Süden aus.

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Für die Darstellung der weiteren geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde Oepping werden die "Pfarrchronik von Oepping" und das Buch "Geschichte des Prämonstratenserstiftes Schlägl von Laurenz Pröll" zur Hand genommen. Der historische Inhalt dieser Literatur wurde jedoch von Anton Mayrhofer, Berlesreith 3, einem Absolventen der Winterschule Schlägl, kurz zusammengefasst. Das Schriftstück wurde als Teil der Chronik der Volksschule Oepping entliehen und hat betreffend die Ortsgeschichte von Oepping folgenden Wortlaut:

Die räuberischen Ungarn wurden im Jahre 955 am Lechfeld bei Augsburg vernichtend geschlagen und wagten sich nicht mehr in deutsche Länder einzufallen. In diesen Ländern begann nun die Christianisierung. Im Gefolge der Magyaren waren Slowenen, Karantaner und Wenden. Die Völkerschaften blieben verstreut in unserer Heimat wohnhaft, sie besiedelten das Mühlviertel - In der Pfarre Oepping erinnern heute noch verschiedene Dorfnamen an diese Besiedlung. Kanten = Kärtner = Karantaner; weiters Stuppach, Peherstorf, Becketsberg, Pitretsberg, Dobretshofen. Diese Orte liegen alle mehr oder wenige weit entlang des kleinen Mühltales. Die Besiedlung erfolgte warscheinlich vom Süden, von der Donau aus. Die Ansiedler waren damals Heiden. Sie dürften ihre Zusammenkünfte am Kirstein (Kürstein) bei Rampetsreit und am Bründelstein gehabt haben. Beide Örtlichkeiten deuten heute noch auf heidnische Opferstätten hin.